Berlin, 09.30. Oktober 2001
Haus der Kulturen der Welt John-Foster-Dulles-Allee 10
D-10557 Berlin http://www.hkw.de/
Zwischen dem 9. und dem 30. Oktober werden die Documenta11 und das Haus der Kulturen der Welt gemeinsam mit dem DAAD, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, in Berlin den zweiten Teil des internationalen Symposiums Democracy Unrealized: Demokratie als unvollendeter Prozess eröffnen. Das Symposium ist Teil der ersten in einer Reihe von fünf Plattformen, die sich aus öffentlichen Debatten, Symposien, Filmpräsentationen, Vorträgen und der Ausstellung in Kassel zusammensetzen und die den Gesamtrahmen der Documenta11 ausmachen.
Zu den Plattformen
Das aktuelle Symposium setzt unsere einjährige Reihe öffentlicher Diskussionen und informeller Vorträge, die in sechs ausgewählten Städten der Welt ausgetragen wird, fort. Unser Hauptanliegen und unser Interesse besteht im Austausch zwischen dem künstlerischen Bereich, zu dem die documenta gehört, und anderen Bereichen und Orten. Der erste Teil von Democracy Unrealized: Demokratie als unvollendeter Prozess, der in Wien vom 15. März bis zum 23. April 2001 stattfand, bestand aus Vorträgen von über 20 internationalen Gästen. Die zweite Plattform, Experimente mit der Wahrheit: Rechtssysteme im Wandel und die Prozesse der Wahrheit und Versöhnung, die in Neu-Delhi, Indien, vom 7. bis 21. Mai 2001 stattfand, gliederte sich in zwei Teile: Die Konferenz versammelte Vorträge und Debatten von etwa 30 Teilnehmern, darunter Historiker, Rechtswissenschaftler, Filmemacher, Künstler, Psychoanalytiker, Kuratoren, Anthropologen, Kunsthistoriker und Theatermacher. Ein Film- und Videoprogramm mit 35 Filmen und Videos von 26 Regisseuren ergänzte die Konferenz. Beide Plattformen in Wien und Neu-Delhi sind vollständig auf unserer Webseite dokumentiert.
Der intellektuelle Ort der Documenta11 ist einer der Debatte und der Kontroverse, wo theoretische Ideen mit der Praxis gekreuzt werden. Intellektuell bestimmt und methodologisch wagnisreich soll die Ausstellung, die am 8. Juni 2002 eröffnet, als Kulmination der Plattformen die sie bestimmenden komplexen Überschneidungen verdeutlichen.
Die Plattformen können daher als Konstellationen verstanden werden, die eine kritische Betrachtung von Prozessen in einer Reihe von Wissensproduktionen eröffnen. Diese Plattformen üben jedoch zugleich eine zweite Rolle aus, indem sie der Documenta11 die Möglichkeit geben, die Reichweite ihres intellektuellen Interesses und ihrer Forschungen transparent zu machen. So ist die konzeptuelle Ausrichtung der Ausstellung auch ausdrücklich interdisziplinär und verbindet eine große Spanne von Wissenschaftlern, Philosophen, Künstlern und Filmemachern, Institutionen, Städten und Besuchern.